Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis: Gary Paulson

Inhalt:
Brian ist zwölf Jahre alt und seine Eltern sind geschieden. Er sitzt in einem kleinen Flugzeug und weiß nicht, ob er sich auf den Sommer bei seinem Vater freuen soll. Plötzlich erleidet der Pilot einen Herzinfarkt und stirbt, Brian ist allein am Himmel, vor sich Instrumente, mit denen er nicht umgehen kann, im Herzen die Gewissheit des Todes. Und dann kommt der Absturz. Doch Brian überlebt und es beginnt eine wahre Robinsonade. Er "erfindet" das Feuer neu, den Bau eines Unterschlupfs, er fertigt Pfeil und Bogen...  







 Das Buch wird aus Brian Sicht in der Er-Erzählerform geschrieben.  Der Schreibstil gefällt mir eigentlich nicht so gut. Das Buch habe ich von meinem Bruder bekommen, der es als Schullektüre gelesen hat. Vielleicht erklärt das auch schon den sehr kindlichen Schreibstil, der durch das Buch leitet. Schade ist, dass der Erzähler sehr ungenau ist und die Landschaft und auch Handlungen sehr kurz widergibt. Das lässt das Bild im Kopf nur schwach bis gar nicht entstehen und man kann sich unter vielen Szenen nichts vorstellen. Zum Beispiel als er die Schutzwand für seine Höhle baut. Meiner Meinung nach, hätte diese Stelle weitaus detaillierter gewesen sein müssen, denn ich wusste bis zum Schluss nicht, wie genau diese aussah. So ging es mir einfach mit ein paar Szenen.

 Eigentlich fand ich das Thema richtig gut getroffen. Ein Junge der nach einem Flugzeugabsturz überlebt und dann eins mit der Wildnis wird und sein Leben neu gestaltet um zu überleben. Doch genauer betrachtet ist diese Situation die eigentlich so echt sein soll, total unlogisch. Einerseits ist es extrem unwahrscheinlich, dass ein Pilot einen Herzinfarkt beim Fliegen bekommt, andererseits wäre es auch für einen Brian im richtigen Leben selbst kaum möglich einen solchen Absturz zu überleben und schließlich auch so lange zu überleben. Klar es wäre möglich, das will ich gar nicht bestreiten.
Das überleben in der Wildnis fand ich schön beschrieben. Alle möglichen Dinge passieren, die so auch wirklich in dieser Gegend passieren hätten können. Zum Beispiel die Elchkuh, der Tornado, die Wölfe. Das waren auch eine meiner Lieblingsstellen im Buch. Spannender wie der Rest und so eingetaucht in die Natur.

 Brian selbst fand ich eigentlich eine tolle Figur. Ein Junge in meinem Alter, der in eine völlig neue Situation gerät. Er ist charakterlich stark und lernt schnell aus seinen Fehlern. Ich habe mich allerdings nicht wirklich in ihn hineinversetzten können. Dazu fehlen Informationen die wichtig wären, aber gemocht habe ich ihn trotzdem.
 
 Allerdings ging mir die Handlung teilweise viel zu schnell geht. Wichtige Ereignisse werden zwar kurz angesprochen, sind aber für den weiterverlauf wichtig und werden dann kaum noch relevant. Zum Beispiel das schwimmen zum Flussufer ganz am Anfang. Er keucht and er Oberfläche und im nächsten Satz ist er schon an Land. So kommt es mir zumindest vor. Das war jetzt eine Szene und mir würden noch viele andere einfallen.
 Andere sind dagegen kaum wichtig und werden viel länger erklärt. Beispielsweise das Stinktier ist meiner Meinung nach überhaupt nicht so wichtig und es wird länger in Augenschein genommen wie zum Beispiel der Bau des Floßes.
 Genauso ging es mir mit den plötzlichen Übergängen zu wichtigen Stellen. Zum Beispiel Szenen wie mit der Elchkuh: Im einen Moment ist er noch fröhlich und im nächsten Moment steht die Elchkuh vor ihm und er ist unter Wasser. Das bringt zwar irgendwie Spannung auf, aber irgendwie fehlt halt was. Irgendwas, das er zum Beispiel noch wahrnimmt oder eine genauere Beschreibung der Elchkuh.
 Das fand ich echt schade und hat mir etwas die Lust auch an dem Buch genommen. (Natürlich nicht genau die drei Stellen) Vielleicht war es Absicht es so zu schreiben, aber anders wie bei anderen Büchern bei denen dies kaum vorkommt oder auch so, dass man später merkt warum es etwas kürzer war, waren in diesem Buch soviel Informationslücken, dass man von Absicht kaum noch reden kann. Nicht jeder wird das so streng oder kritisch sehen wie ich, aber mir hat das eben nicht so gut gefallen.

 Im ganzen hab ich das Buch fertiggelesen, denn ich hatte schon deutlich schlechtere und mich hat einfach interessiert was Brian noch bevorsteht.
 Das Buch hat mir zwar Thematisch gut gefallen, aber vom Schreibstil war es oft nicht so gut. Die Handlung war teilweise etwas zäh oder gar langweilig. Ich würde es eher jüngeren empfehlen, die noch nicht so genau auf den Schreibstil achten und für die "Action" noch nicht so viel ausmacht. Als Schullektüre könnte ich mir das auch gut vorstellen, denn ich glaube gerade Inhaltsangaben oder so kann man damit gut üben, da die Kapitel kurz und leicht zusammenzufassen sind.

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