Perfect Twin - Der Aufbruch (Band 1)

 Perfect Twin, Der Aufbruch (Band 1): Rachel Cohn


Inhalt:
Elysia sieht aus wie ein normales Mädchen, aber sie ist kein Mensch. Sie wurde als Klon im Labor erschaffen, als Dienerin für die Reichsten der Reichen – ohne Seele und ohne Gefühle. Es sollte unmöglich sein, doch Elysia sieht die Abgründe in diesem Paradies, fühlt Wut, Angst … und Liebe. Niemand darf etwas merken, denn das würde ihren Tod bedeuten. Doch als ihr die einzige Chance auf Freiheit und Glück grausam entrissen wird, brechen all die verbotenen Gefühle unaufhaltsam an die Oberfläche...


 Ich hatte mir echt mehr erhofft von dem Buch. Es klang spannend und vielversprechend, aber sowohl Schreibstil als auch Handlung fand ich nicht gut. Es kam mir vor als hätte ich das Buch eines kleinen Mädchen vor mir. Am Anfang war klar, warum die Handlung undetailliert und ohne Gefühle geschrieben wurde, doch irgendwann zählte die Ausrede der gefühllosen erzählenden Elysia nicht mehr.

 Generell hat das Buch kaum etwas mit dem Klapptext zu tun. Der Anfang war rein Handlungstechnisch okay. Sie wurde verkauft und kommt in ihr neues "zuhause". Aber irgendwie geht alles viel zu schnell. Endloslange und langweilige Handlungen sind eigentlich von Anfang bis Ende. Sie trainiert mit ihrem Bruder, isst etwas oder teilt ihr Leben anderweitig mit der Familie. Nur hin und wieder kommt dann plötzlich etwas wie Tahir, dass auch er ein Klon ist, dass er wieder zum Festland muss, dass der Aquino der Junge aus dem Pool ist, dass sie fast umgebracht wird und dann irgendwie mit ihm statt mit Tahir zusammenkommt. Es sind diese plötzlichen Wechsel in der Handlung, die es zu viel machen. Nur das letzte bisschen vom Buch ist die vielversprechende Flucht von der Insel, die ihr auch nicht wirklich grausam entrissen wird. Ich dachte, dass zum Beispiel Tahir umgebracht wird - zwar werden ihm die Erinnerungen genommen aber das ist nochmal anders. Das einzige was mich vielleicht dazu bringen könnte das zweite Band zu lesen, wäre der Cliffhanger am Ende.

 Die Charaktere sind eigentlich ganz gut. Die Welt ist zwar komisch, aber wenn man sich eingelesen hat immer verständlicher. Ich mag Elysia so mehr oder weniger. Sie hat kaum eine eigene Meinung, die zwar irgendwann auftritt, aber immer noch nicht so wie bei einem normalen Menschen. Sie ist eigentlich ein tolles Mädchen. Gerade der Tod ihrer Freundin hat sie mitgenommen und das war eine der Menschlichsten Regungen im ganzen Buch. Auch Tahir mag ich irgendwie. Er ist ein netter Typ, der genau so ist wie sie. Ich glaube wirklich, dass er irgendwann Gefühle entwickelt hat. Von den anderen sind eigentlich alle ganz okay, aber irgendwie sind sich auch alle ähnlich. Der eine ist netter, der andere einfühlsamer... Gerade Elysias "Mutter" und ihr "Bruder" entwickeln sich zu nicht so tollen Menschen, wie sie vielleicht am Anfang schienen. Viel ausmachen tut es allerdings nicht.

 Mein Gesamteindruck vom Buch ist nicht so toll. Ich musste mich teilweise echt zwingen weiterzulesen. Ich würde es auch nicht wirklich weiterempfehlen. Ich glaube für ein jüngeres Kind (so 9-11) ist es vielleicht besser geeignet, da es nicht so schwierig zu lesen ist, doch genau das wurde mir zumindest zum Verhängnis und hat es zu eins der schlechtesten Bücher gemacht die ich in den letzten Jahren so gelesen hatte. Und ich hoffe zudem, dass ich nicht zu viel verraten habe.

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