Der Mondscheingarten

Der Mondscheingarten: Corina Bomann

Inhalt:
Antiquitätenhändlerin Lilly bekommt eine ungewöhnliche alte Geige angeboten: Auf ihrer Unterseite ist eine Rose ins Holz gebrannt. Lilly ist fasziniert von dem alten Instrument und will das Rätsel der Rose unbedingt entschlüsseln. Sie sucht Hilfe bei ihrer besten Freundin und dem charmanten Musikexperten Gabriel. Gemeinsam finden die sie heraus, dass die Geige vor über hundert Jahren einer berühmten Violinistin gehörte, die damals plötzlich verschwand. Gebannt vom geheimnisvollen Schicksal der schönen Frau begibt Lilly sich auf deren Spuren, die sie nach Italien und schließlich nach Sumatra führen. Dort findet sie des Rätsels Lösung - das auch ihr eigenes Leben in seinen Grundfesten erschüttert... 




 
Von diesem Buch war ich mehr als Begeistert. Die Geschichte wird abwechselnd 2011 und 1902 bzw. 1910 erzählt. Hierbei wird stehts aus der Er/Sie-Perspektive geschrieben, was meiner Meinung nach immer einen gewissen Abstand hervorruft, aber in diesem Fall ein bisschen die Verwirrung raushält. Ich habe ein Buch dieser Art noch nie gelesen, aber mir hat es erstaunlich gut gefallen. Ich fand es auch ohne wirkliche Action spannend und habe bis zum Ende gehofft, sie würden es herausfinden. Auch ich wollte unbedingt wissen, wer "Der Mondscheingarten" geschrieben hat und wieso Lilly die Besitzerin der Geige ist. Dazu hat auch der tolle Schreibstil geführt, der einem detailliert ein bisschen das Gefühl gegeben hat, selbst ein Teil zu der Geschichte beisteuern zu können. 

 In dem Buch geht es ja um die Ermittlungen vom Geheimnis der "Rosengeige". Handlungstechnisch war das natürlich lange nicht so spannend wie Bücher die ich sonst lese und in denen es hauptsächlich um irgendwelche Kämpfe ums Leben geht. Diese doch fast schon Historische Geschichte war also etwas ganz anderes. Die Idee einer weltberühmten Geige, die plötzlich in die Hände einer Frau gerät, die mit Musik so gar nichts am Hut hat, hat mir wirklich gefallen. Ich selbst habe ein paar Jahre lang Geige gespielt und liebe den Klang dieses Instruments selbst. Auch aus der Sicht einer sehr bekannten Geigerin zu lesen, hat mich also begeistert. Schade finde ich nur etwas, dass es Rose Gallway nicht wirklich gibt :-). So hat mich auch die Suche nach der Lösung, wie sie das gemacht haben, auf unterschiedlichen Wegen, mitgerissen. Wie Lilly auch nach Sumatra reist und wie ihre Begeisterung für die Geschichte von Rose und auch Helen immer weiter zu nimmt. Ich fand es echt spannend aus unterschiedlichen Perspektiven auf das Geschehen zu blicken, einmal "vor Ort" und ein anderes mal mitten auf der Suche nach genau diesen Informationen. Zusätzlich gibt es auch die Liebesgeschichte zwischen Lilly und Gabriel und auch von Rose und Paul. So sind also mal wieder zwei Themen vereint, was mir natürlich sehr gut gefällt.

 Natürlich spielt in diesem Buch nicht nur Lilly eine große Rolle. Gerade ihre beste Freundin, die selbst Instrumente restauriert und damit recht viel weiß, hat eine hohe Position. Wäre sie wegen ihr nicht nach England geflogen, wäre sie nie Gabriel begegnet und ohne ihn hätten sie das Rätsel nie gelöst bekommen. Alle Personen die im Buch vorkommen sind mir sympathisch und das macht einfach auch nochmal einen großen Teil aus. Durch den Schreibstil fehlen hier ein paar Gefühle, sodass man manchmal nicht wirklich wusste, was die Personen voneinander halten, aber ich fand sie echt gelungen und konnte mich auch mit ihnen anfreunden, was der Autorin also super gelungen ist.

 Durch die Erzählungen aus 1902 wurde einem allerdings manchmal ein bisschen in die Zeit 2011 gespoilert. Dinge die man schon wusste, wurden quasi wiederholt. Es war schon irgendwie notwendig, da das Buch sonst zu langweilig und kurz geworden wäre, aber dafür war es dann manchmal langweiliger weil man Sachen einfach schon wusste. Hier hatte ich noch einen anderen Punkt, der mir gerade nicht einfällt (Ich werde ihn einfügen, sobald er mir einfällt).

 Ich hatte das Buch von einer Freundin geschenkt bekommen und dachte ehrlich gesagt erst: Aha, werde ich vielleicht irgendwann mal lesen, aber vermutlich eher nicht. Ich bin aber froh, dass ich es getan habe, denn ich war total begeistert. Vielleicht werde ich ab jetzt öfters mal solche Bücher lesen. Weiterempfehlen würde ich es auf jeden Fall, aber man muss es eben auch mögen. Wer mit Geigen und alten Gegenständen in Büchern nichts anfangen kann, könnte sich vielleicht wirklich langweilig, aber ich sage nur, dass ich das auch dachte und schließlich gemerkt habe, dass dem nicht so ist. 

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