In einem weiten Land

In einem weiten Land: Johanna Nicholls

Inhalt:
England 1827: Das Schicksal meint es nicht gut mit Vianna Francis. Als die junge Frau übel verleumdet wird, muss sie zusammen mit ihrer kleinen verwaisten Halbschwester Daisy London Hals über Kopf verlassen und nach Sydney flüchten. Da sie ohne Geld und Papiere in der neuen Heimat ankommt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als das Angebot von George Severin anzunehmen, der zufällig auf die hübsche Frau aufmerksam wird: Er bietet ihr und Daisy ein Zuhause, wenn sie in seinem Casino reiche Männer zum Glücksspiel animiert. Schon bald verlangt Severin aber von ihr, für weitere Dienste zur Verfügung zu stehen. Als sich Vianna widersetzt, droht er, Daisy etwas anzutun. Vianna hat keine Wahl, sie muss das böse Spiel mitspielen. Doch dann scheint sich das Blatt zu wenden, denn sie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite. Aber kann sie darauf wirklich vertrauen?


 Das Buch hatte ich bei einem kleinen Stand in einem Nachbardorf kostenlos bekommen. Ich dachte, ich kann es ja mal mitnehmen, klingt echt gut. Und ja, das war es auch echt. "In einem weiten Land" erzählt eine wunderschöne Geschichte der Vergangenheit.  Johanna Nicholas hat es geschafft mir eine so neue und zugleich alte Welt zu zeigen. Das Buch war schnell zu lesen und hat mich echt in seien Bann gezogen. Der Schreibstil war älter gehalten und doch neu genug um für mich nicht zu schwierig zum lesen zu sein, was mir sehr gut gefallen hat. So konnte man sich gut in die alten Jahre hineinversetzten und hatte eine gute Vorstellung von damals. Zwar weiß ich, dass es Vianna niemals gab, doch die Vorstellung der Frau in Australien ist nur zu real. Viele Details ließen die Geschichte total echt wirken.

 Die Handlung fand ich zwar echt mitreisend, aber doch fand ich sie auch echt komisch. Das lag aber vermutlich einfach nur an der früheren Zeit, die nun mal so ganz anders war, wie die heutige. Die Handlung war zu gleichen Teilen spannend wie auch tiefgründig und doch auch genau das Gegenteil. Ich fand gerade die doch recht historischen Ereignisse, wie Mungo in Moreton Bay, Vianna die als Kurtisane arbeitet... All das kann man sich nicht wirklich vorstellen, da wir nun mal in einer so ganz anderen Zeit arbeitet. So war dieses Buch doch eine Mischung aus fiktiver Geschichte, aber auch ein Buch, das eine andere Zeit beschreibt (wie ein Geschichtsbuch nur spannender und Historisch nicht ganz so korrekt.) Am Anfang war es schwer sich in die im 19. Jh. lebende Vianna hineinzuversetzen. Es war komisch sich in die anderen Machtverhältnisse und Handlungen der Personen hineinzufinden. Doch ich habe dann immer mehr gefallen an der Geschichte gefunden. Ich finde Johanna Nicholls hat eine tolle Geschichte beschrieben.

 Bei den Charakteren wusste ich manchmal allerdings nicht wirklich weiter. Gerade Vianna handelt finde ich manchmal echt komisch und entscheidet sich für Dinge, die mir nie in den Sinn kämen. So hat Severin mit ihr zwar alles falsch gemacht um das Herz einer Frau zu gewinnen und doch kommt sie immer wieder zurück. Und ja, ich kann sie da auch irgendwie verstehen, betrachtet man die Zeit in der sie lebt, allerdings ist es trotzdem total seltsam und regt echt auf. 
Mungo finde ich wäre auch ein Typ, der in der heutigen Zeit gut ankommen würde. Er macht im Grunde was er will, aber versucht sich gleichzeitig doch auch an die Regeln zu halten. Mungo ist echt witzig und mutig, er hat einen tollen Charakter. Bei Felix bin ich mir da nicht so sicher. Er wäre mir persönlich viel zu ruhig und edel. Er versucht immer alles richtig zu machen und kann nicht einfach mal loslassen und Spaß haben. Er hatte etwas an sich, das ich einfach nicht mochte und vermutlich auch der Sinn des ganzen war. Automatisch fiebert man natürlich dann mit Mungo mit und ist gespannt bis aufs Ende, welches echt nochmal spannend wird.

 Ich fand das Buch im Großen und Ganzen echt toll. Klar hab ich schon deutlich bessere gelesen, einfach auch weil die vielen Seiten sich teilweise auch echt gezogen haben, aber ich denke, wer eine Mischung aus alter Zeit und Spannung, gemischt mit Liebe lesen will, dem würde ich es echt empfehlen. Ich selbst habe denke doch einiges über diese alte und doch neue Zeit und Welt gelernt und bin dafür auch in gewissermaßen Dankbar.

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